Der Weg von der innovativen Idee zur erfolgreichen Unternehmensgründung kann komplex und herausfordernd sein. Glücklicherweise gibt es eine Vielzahl von Programmen und Unterstützungsmöglichkeiten, die angehende Gründer*innen auf diesem Weg begleiten und fördern.
Hier werfen wir einen Blick auf einige dieser Programme und ihre praktische Umsetzung:
Acceleratoren:
Acceleratoren sind intensive Programme, die Startups in kurzer Zeit durch Schulungen, Mentoring und Finanzierung fördern. Sie bieten oft Abschlusspräsentationen, bei denen die Teilnehmer*innen ihre Unternehmen vor Investoren präsentieren können.
Beispiele:
- Y Combinator: Ein weltweit bekannter Accelerator mit Schwerpunkt auf Technologie-Startups.
- Techstars: Ein globaler Accelerator, der in verschiedenen Städten branchenübergreifend tätig ist.
Inkubatoren:
Inkubatoren bieten physische Räume, Ressourcen und Support für Startups. Sie fördern den Austausch zwischen Gründer*innen und bieten oft Schulungen und Mentoring an.
Beispiele:
- 1871: Ein Inkubator in Chicago, der Startups aus verschiedenen Branchen unterstützt.
- Station F: Ein großer Startup-Campus in Paris, der zahlreiche Inkubatoren unter einem Dach vereint.
Spin-Offs:
Spin-Offs entstehen, wenn Forschende oder Mitarbeiter*innen einer Organisation ein eigenständiges Unternehmen gründen, basierend auf Technologien oder Ideen, die innerhalb der Organisation entstanden sind.
Beispiele:
- Waymo: Ein Spin-Off von Google, das sich auf autonome Fahrzeugtechnologie konzentriert.
- Bose: Ursprünglich als Spin-Off des Massachusetts Institute of Technology (MIT) gestartet, spezialisiert auf Audiotechnologie.
Company Builder:
Company Builder, auch bekannt als Startup-Studio oder Fabrik, sind Organisationen, die aktiv an der Gründung von Unternehmen beteiligt sind. Sie entwickeln Ideen intern oder in Zusammenarbeit mit externen Gründer*innen.
Beispiele:
- Rocket Internet: Ein weltweit agierender Company Builder mit Fokus auf E-Commerce.
- Founders Factory: Ein Company Builder in London, der sich auf die Gründung von Technologieunternehmen konzentriert.
Intrapreneurship:
Intrapreneurship bezieht sich auf die Förderung unternehmerischer Denkweisen innerhalb etablierter Unternehmen. Mitarbeiter*innen erhalten die Möglichkeit, innovative Projekte voranzutreiben, oft mit finanzieller Unterstützung des Unternehmens.
Beispiele:
- 3M: Bekannt für sein „15-Prozent-Zeit“-Programm, bei dem Mitarbeiter*innen Zeit für persönliche Projekte erhalten.
- Google [X]: Ein Teil von Googles Innovationslabor, das sich auf futuristische Projekte konzentriert.
Stipendienprogramme von Hochschulen (z.B., EXIST):
Stipendienprogramme von Hochschulen bieten finanzielle Unterstützung, Mentoring und Schulungen für Gründungsteams, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren. Das EXIST-Gründungsstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) ist ein prominentes Beispiel.
Beispiele:
- EXIST-Gründungsstipendium: Ein Programm des BMWK, das Teams aus Hochschulen finanziell unterstützt, um wissenschaftliche Ideen in marktfähige Produkte oder Dienstleistungen umzusetzen. Schaue dazu auch unseren Blogartikel an.
Jedes Programm bietet spezifische Vor- und Nachteile, die bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt werden sollten!
Welches Programm passt zu meinem Vorhaben?
Die Auswahl des geeigneten Programms hängt stark von den individuellen Bedürfnissen und Zielen der Gründer*innen sowie der Art ihrer Geschäftsidee ab. Jedes Programm bietet spezifische Vor- und Nachteile, die bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt werden sollten. Im Folgenden eine kleine Zusammenstellung, die als Übersicht dienen kann:
Programmtyp | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Acceleratoren | – Schnelle Entwicklung durch intensives Programm | – Hoher Wettbewerb um begrenzte Plätze |
– Zugang zu Investoren und Netzwerken | – Potenzieller Druck durch straffen Zeitplan | |
– Fokussierte Schulungen und Mentorship | – Möglicher Verlust von Unternehmensanteilen | |
Inkubatoren | – Gemeinschaftlicher Arbeitsraum und Ressourcen | – Begrenzte physische Plätze, hohe Nachfrage |
– Netzwerkmöglichkeiten und professionelles Umfeld | – Fokus kann auf bestimmte Branchen beschränkt sein | |
– Zugang zu Mentoring und Schulungen | – Möglicher Mangel an individueller Unterstützung | |
Spin-Offs | – Nutzung bestehender Ressourcen und Technologien | – Herausforderungen bei der Ablösung von der Mutterorganisation |
– Unabhängigkeit in der Unternehmensführung | – Risiko der Konflikte mit der Mutterorganisation | |
– Zugang zu bestehenden Netzwerken und Kundenbasis | – Abhängigkeit von Forschungs- und Entwicklungsprozessen | |
Company Builder | – Unterstützung bei der Ideenentwicklung und Umsetzung | – Beteiligung des Company Builders am Unternehmenserfolg |
– Zugang zu Ressourcen und Expertise des Company Builders | – Geringere Unabhängigkeit und Kontrolle der Gründer*innen | |
– Möglicher Schutz vor den Herausforderungen der Gründung | – Potenzielle Konkurrenz mit anderen internen Projekten | |
Intrapreneurship | – Nutzung vorhandener Ressourcen und Strukturen des Unternehmens | – Interne bürokratische Hindernisse können Innovationsprozesse verlangsamen |
– Finanzielle Unterstützung durch das Unternehmen | – Schwierigkeiten, die Unternehmenskultur zu ändern | |
– Zugang zu bestehenden Kunden und Märkten | – Risiko von Ressourcenknappheit für interne Projekte | |
Stipendienprogramme | – Finanzielle Unterstützung für innovative Projekte | – Begrenzte Mittel können die Anzahl der unterstützten Teams beeinflussen |
Text: Marko Bahle
Bildmaterial: Unsplash