Interview mit CodeGuides

Die CodeGuides erzählen von Stolpersteinen und ihrer Vision Hauptansprechpartner für Softwareentwicklung im Land Brandenburg zu werden.

Hallo Alexander, Hallo Franz. Welche Produkte oder Dienstleistungen bietet ihr euren Kundinnen und Kunden unter dem Namen CodeGuides an?

Alexander Kracht: Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Entwicklung von Individualsoftware. Hand in Hand mit unseren Kundinnen und Kunden optimieren wir Prozesse durch intelligente, moderne und zugeschnittene Softwareprodukte, die genau die Funktionen abdecken, die unsere Kundinnen und Kunden benötigen. Dabei konzentrieren wir uns vor allem auf mittelständische Unternehmen im deutschsprachigen Raum.

Was war euer erstes Produkt oder erste Dienstleistung, an der ihr für das gemeinsame Unternehmen gearbeitet habt?

Franz Opitz: Angefangen hat alles mit der Entwicklung einer Standardsoftware: Einem modernen Kassensystem für den Studentenklub der TH Wildau. Durch die rechtlichen Anpassungen und den hohen Entwicklungsaufwand, den Standardsoftware anfangs mit sich bringt, war das Projekt wirtschaftlich für uns nicht mehr lohnenswert.

Wieso hat das digitale Kassensystem eurer Meinung nach keinen Anklang bei euren Kundinnen und Kunden gefunden? Und wie habt ihr als Team und unternehmerisch darauf reagiert?

Alexander Kracht: Unsere damalige anvisierte Zielgruppe wies eine zu geringe Zahlungsbereitschaft für unser Produkt auf und dadurch, dass wir ohne Fremdkapital gegründet haben, mussten wir unsere Zeit besser nutzen, worauf wir den Vertrieb unseres Kassensystems eingestellt haben. In Gesprächen mit unseren Kundinnen und Kunden stellte sich schnell heraus, dass diese eher an maßgeschneiderte Softwarelösungen interessiert sind, worauf wir unser Unternehmen auf die Entwicklung von Individualsoftware ausgerichtet haben. Diese Entscheidung war für uns anfangs nicht leicht, jedoch sind wir heute sehr froh darüber.

Seit eurer Gründung 2018 ist jetzt schon einige Zeit vergangen. Was hat sich seitdem verändert?

Franz Opitz: Wir haben weitere Mitarbeiter für unser Unternehmen hinzugewonnen, konnten viele spannende Projekte mit unseren Kundinnen und Kunden umsetzen und haben diverse strategische Partner*innen hinzugewinnen können. Zudem ist es uns gelungen verschiedene Vertriebsstrategien zu evaluieren und die für uns beste zu identifizieren und zu bespielen. Darüber hinaus haben wir bereits den Sprung von der Rechtsfrom UG (haftungsbeschränkt) zur GmbH vollzogen.

Wodurch hebt ihr euch von anderen bestehenden Softwareunternehmen ab?

Franz Opitz: Durch unsere Arbeit mit modernen Frameworks haben wir eine sehr hohe Effizienz. Durch unsere Arbeitsweisen und schlanken Prozessen haben wir einen extrem hohen Output. Jeder unserer Mitarbeiter hat ein überaus hohes Maß an Motivation und Talent. Beides sind für uns wichtige Eigenschaften, die die Erstellung individueller Lösungen beschleunigen. Für unsere Kundinnen und Kunden feilen wir solange an der Software, bis eine einhundertprozentige Zufriedenheit erreicht ist.

Wie würdet ihr den Start eurer Unternehmensgründung beschreiben? Gab es andere Stolpersteine, die euch ins Straucheln brachten?

Alexander Kracht: Am Anfang lief es ehrlich gesagt sehr schleppend, da das Kassensystem keinen Anklang fand und wir im ersten halben Jahr keinerlei Verkäufe erzielen konnten. Dadurch mussten wir uns erst neu orientieren, um genau das zu finden, was für uns wirtschaftlicher ist und natürlich zu den Bedürfnissen unserer Zielgruppe passt. Abgesehen von den fehlenden Verkaufszahlen im ersten halben Jahr verlief unsere Gründungs- und Umorientierungsphase aber problemlos.

CodeGuides kurz gefasst!

Foto: CodeGuides

»Außerdem hoffen wir, einer der Hauptansprechpartner für die Softwareentwicklung im Land Brandenburg zu werden. Wir wollen mit unseren Strategien und Entwicklungen mehr für die Digitalisierung im Mittelstand tun.«

Alexander Kracht

In der Vorgründungsphase wurdet ihr durch die Mitarbeiter*innen des Startup Centers der TH Wildau (ehemals Gründungsservice) unterstützt? Wie konnte euch die TH Wildau weiterhelfen und wie sah im Detail die Unterstützung aus?

Franz Opitz: Unterstützung gab es in Form von Unternehmensberatungen und Hilfestellungen bei juristischen Fragen. Auch bei dem Aufsetzen unserer Verträge wurde uns mit Rat und Tat von externen Berater*innen des Startup Centers geholfen. So konnten wir ohne eigene juristische Vorkenntnisse mit vertraglichen Grundlagen gegenüber unserer Unternehmergesellschaft als auch unseren Kundinnen und Kunden agieren.

 

Was würdet ihr anderen Gründungsinteressierten raten? Worauf sollten diese eurer Meinung nach achten und was würdet ihr vielleicht heute anders machen?

Alexander Kracht: Anderen Gründungsinteressierten würde ich raten, vor allem zu Beginn des Vorhabens nur ausgewählte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzustellen, auf die man sich zu 100 % verlassen kann. Bei uns hat das sehr gut geklappt und ich kann mir nicht vorstellen, wo wir heute wären, wenn das nicht der Fall gewesen wäre. Zudem sollte man frühzeitig identifizieren, womit Geld im Unternehmen eingenommen werden kann. Man muss realistische Visionen definieren und an diesen kontinuierlich festhalten und arbeiten. Außerdem ist es extrem wichtig, seine Ressourcen – also Personal, Zeit und Geld – vor allem in der Anfangsphase schonend zu nutzen. Wir selbst würden nichts anders machen. Ich denke wir haben auch hier und da falsche Entscheidungen getroffen, aber diese haben uns letztendlich zu den Erfahrungen verholfen, die wir heute haben.

 

Was sind eure nächsten Schritte und wie soll die CodeGuides GmbH in fünf Jahren aussehen?

Alexander Kracht: Unsere Visionen sind die zweistellige Mitarbeiterzahl, viele weitere glückliche Kundinnen und Kunden sowie weitere komplexe Projekte umzusetzen. Außerdem hoffen wir, einer der Hauptansprechpartner für die Softwareentwicklung im Land Brandenburg zu werden. Wir wollen mit unseren Strategien und Entwicklungen mehr für die Digitalisierung im Mittelstand tun.

 

Vervollständigt den Satz: Gründen ist für uns …?

Franz Opitz: … die Verwirklichung unserer kreativen Visionen sowie das Erreichen unserer eigenen Ziele. Wir wollen gemeinsam ein System aufbauen, das größer ist als wir selbst

Interview geführt im März 2021

Bildmaterial: CodeGuides, Freepik

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