Erfolgreiches Teammatching! Interview mit Michael Pohl (Vemobi)

Michael Pohl studierte Maschinenbau an der BTU Cottbus-Senftenberg und ist dort akademischer Mitarbeiter im Bereich Luftfahrt. Seine Begeisterung für das Fahrradfahren brachte ihn auf eine besondere Gründungsidee: "Vemobi". Diese möchte er mithilfe einer EXIST-Förderung realisieren. Seit unserem Aufruf im Januar 2022 hat Michael mittlerweile weitere Teammitglieder gefunden. Im Update zum ursprünglichen Interview erzählt uns Michael mehr über sein Team und sein Vorhaben.

Hallo, Michael! Erzähle uns bitte von deinem beruflichen und persönlichen Hintergrund.

Ich bin an der BTU Cottbus-Senftenberg als akademischer Mitarbeiter im Bereich der Luftfahrt tätig, nachdem ich direkt aus dem Maschinenbaustudium übernommen wurde. An der BTU konnte ich mein Studium effizient und erfolgreich mit der Vertiefung „Leichtbau“ abschließen. Während der gesamten Studienzeit war ich zudem im BTU Motorsport e.V. beim Entwurf von Rennwagen für die Formula Student engagiert.

Wenn ich mich beschreiben müsste, dann mit den Worten sportbegeistert und zielstrebig. Sport treiben gehört dabei schon immer in mein Leben und nimmt einen großen Platz in meiner Freizeit ein. Angefangen hat alles mit Fußball. Mittlerweile verfolge ich einen abwechslungsreichen Trainingsplan mit verschiedensten Sportarten. wie z.B. Laufen, Radfahren oder Calisthenics. Sich regelmäßig körperlich zu betätigen, gibt mir einfach die Möglichkeit mich mental zu entspannen und vom Arbeitsalltag abschalten zu können.

Michael Pohl (BTU Cottbus-Senftenberg)

Wie kamst du auf die Idee für „Vemobi“ und wie kannst du sie beschreiben?

Ich fahre seit ich denken kann mit dem Fahrrad. Sei es zur Grundschule, während meiner Abiturzeit, im Studium oder im Berufsleben. Ich habe jedes Wetter auf dem Fahrrad miterlebt und kenne das Unbehagen bei Regen, Schnee oder eisiger Kälte. Mittlerweile ist es mir aber nicht mehr gleichgültig, ob ich durchnässt zu einem wichtigen Vortrag auf Arbeit erscheine. Erstaunlicherweise stehe ich in diesem Punkt nicht allein da. Es gibt sehr viele Personen, welche aus diesen Gründen das Auto favorisieren. Als Maschinenbaustudent dachte ich mir dann, dass ich inzwischen in der Lage bin, Probleme selbst zu lösen. Radfahren und gleichzeitig wetterunabhängig zu sein ist doch kein unlösbares Hindernis. Nach kurzen Recherchen trifft man dann auf das Velomobil: eine Art Fahrrad mit Vollverkleidung. Obwohl es bereits verschiedenste Modelle gibt, sieht man auf deutschen Straßen leider nur vereinzelte Exemplare.

In diesem Konzept steckt großes Potential, welches ich gerne in meinem Vorhaben ausschöpfen möchte. Mit moderner Technik lässt sich das Radfahren hier schon etwas zeitgemäßer gestalten.  

Wie weit bist du mit der Realisierung der Idee?

Ich steh noch ziemlich am Anfang der Realisierung. Bisher ist die grobe Richtung bekannt, aber es sind noch sehr viele Details und Anforderungen an das Velomobil nicht definiert. Es gibt eine erste Konstruktion an der sich bereits jetzt Herausforderungen erkennen lassen. Das Ganze dann technisch umzusetzen, wird nach und nach geschehen. Kurz gesagt: Das Projekt kommt gerade erst wortwörtlich ins Rollen.

Aus organisatorischer Sicht bin ich zufrieden. Die Randbedingungen und der Zeitplan stehen soweit. Auch der geplante EXIST-Antrag wird in den kommenden Monaten fertig.

Was möchtest du mit „Vemobi“ erreichen?

Ich denke, dass aktuell ein starkes Umdenken in der Bevölkerung zum Thema Umweltbewusstsein stattfindet. Die Menschen achten zunehmend darauf, was sie kaufen und welche Auswirkungen ihr Konsum hat. Neben nachhaltigen Produkten im Alltag spielt hier auch die Mobilität eine Rolle. Ein Großteil der Arbeitstätigen in Deutschland fährt jeden Tag maximal 10 km bis zu Ihrem Arbeitsplatz. Das ist eine Distanz, welche mit einem Fahrrad ohne Probleme bewältigt werden kann. Trotzdem fährt die Mehrheit mit dem Auto. Vorteil des Autos ist ganz klar ein gewisser Komfort. Genau an dieser Stelle möchte ich ansetzen. Es fehlen geeignete Fahrradalternativen, die bequem, wettergeschützt, zuverlässig sind und gleichzeitig die Umwelt in geringerem Maße belasten. Radfahren und komfortabel unterwegs zu sein ist durchaus möglich.

Nach unserem gemeinsamen  Teammatching-Aufruf im Januar hast du weitere Teammitglieder gefunden. Kannst du uns mehr über sie erzählen?

Die weiteren Teammitglieder sind aktuell:

Tina Rischke: Studentin im Master Maschinenbau mit einem Abschluss als Industriemechanikerin. Sie arbeitet zurzeit im COLab und macht noch eine Weiterbildung zur Schweißfachingenieurin.

Oliver Schulz: Student im Master BWL. Beschäftigt sich vorrangig mit Marketing.

Robert Beßler: Fahrradenthusiast im Bachelorstudium Maschinenbau.

Tina und Robert kenne ich über den BTU Motorsport e.V. Wir haben da eine Zeit lang zusammen an den Fahrzeugen gewerkelt. Oliver kannte ich durch einen Nebenjob in Cottbus. Da haben wir uns über das Thema „Gründen“ unterhalten und haben Parallelen zwischen unseren zukünftigen Vorstellungen entdeckt.

Im Januar erzähltest du uns, dass du ziemlich am Anfang der Realisierung deiner Idee standst. Was hat sich seither getan?

Es hat sich eine ganze Menge getan. Neben der Mentorensuche war es mir möglich, weitere Mitstreiter für das Projekt aufzutreiben. Des Weiteren konnten wir, zusammen mit dem Gründungszentrum Zukunft Lausitz und dem BTU-Gründungsservice, den EXIST-Antrag fertigzustellen und einzureichen. Diesbezüglich haben sich auch schon erste Partner in der Wirtschaft gefunden, die überzeugt sind von dem Vorhaben und uns bei der Umsetzung unterstützen. Als Team haben wir uns auf Anforderungen geeinigt, die das Velomobil umsetzen soll. Das dadurch entstandene Lastenheft ist der Anhaltspunkt für den weiteren Zeitplan.

Modell des "Vemobi" (Michael Pohl)

v.l.n.r.: Michael Pohl, Robert Beßler, Oliver Schulz

Was sind jetzt die nächsten Schritte?

Der eingereichte EXIST-Antrag wurde im ersten Versuch abgelehnt. Das offizielle Feedback gibt uns aber wichtige Anhaltspunkte, was wir nochmal überarbeiten und überdenken sollten. Deshalb sind wir dabei, einen neuen Entwurf einzureichen.

Als komplett neues Team, müssen sich die grundlegenden Strukturen erstmal zwischen den Teammitgliedern entwickeln. „Wer ist für welches Bauteil zuständig?“ oder „Wer übernimmt Verwaltungstechnische Aufgabenfelder?“ sind allgemeine Dinge die wir untereinander aktuell aufteilen müssen. Außerdem befinden wir uns in der Konstruktionsphase und bringen das Modell die nächsten Monate Schritt für Schritt voran. Nebenbei suchen wir nach weiteren Partnern in der Wirtschaft und nach Personen, die sich für das Thema interessieren.

Wie kann man dich kontaktieren?

Wir würden uns über einen regen Austausch wahnsinnig freuen. Nicht nur zum Thema Velomobil, sondern auch allgemein im Bereich Fahrradmobilität. Anmerkungen, Verbesserungsvorschläge oder Ideen, die ich noch im Projekt umsetzen soll, könnt ihr uns gerne an michael.pohl@b-tu.de senden.

Vielen Dank und Sport Frei!

Interview ursprünglich geführt im Januar 2022 – aktualisiert im Mai 2022

Teamfoto: Stefan Winkler (Startup Revier EAST)

Weiteres Bildmaterial: Michael Pohl

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