Interview mit Nowara Consulting

Inspiriert von ihrer Leidenschaft für die Arbeit im Pflegebereich und vom großen Wunsch, zur Innovation und Digitalisierung im Gesundheitswesen beizutragen, gründete Susen Nowara, zusammen mit ihrer Frau Jana, das Nowara Strategie und Prozess Consulting. Im Interview erzählt uns Susen von ihrem Weg zur Gründung, ihren modernen Ansätzen und Kooperationsplänen.

Hallo, Susen! Wer bist du und wie bist du auf deine Gründungsidee gekommen?

Ich bin Susen Nowara, 34 Jahre alt und leidenschaftlich im Pflegebereich geankert. Dies wurde mir sozusagen mit der Muttermilch verabreicht, denn ich bin familiär geprägt, was die Arbeit in diesem Gebiert angeht. Meine Begeisterung begann mit meinem Freiwilligen Sozialen Jahr in einer Lausitzer Tagespflege, kombiniert mit stationären Versorgungsstrukturen. Dann folgte eine Ausbildung als Altenpflegerin,  eine Weiterbildung im Bereich Qualitätsmanagement und die Qualifizierung zur Pflegedienstleitung. Dies mündete in meine Selbstständigkeit in der Gesundheitswirtschaft.

Welche Art von Selbstständigkeit?

Wir eröffneten eine Hauskrankenpflege, eine Physiotherapie- und eine Ergotherapiepraxis sowie eine mobile Fußpflege, um meinem großen Drang der Selbstverwirklichung und der ganzheitlichen Versorgung unserer Kunden nachzukommen. Aber da ich etwas in unserer Branche wirklich bewegen wollte, habe ich mich mit meiner Frau Jana Nowara entschlossen, unsere Firma Nowara Strategie und Prozess Consulting zu gründen. Anstoß zu unserem Projekt haben mir die Feedbacks der Führungskräfte und Mitarbeiter*innen in den verschiedenen Pflegeunternehmen gegeben, die mir spiegelten, dass ich mit meinen Managementprozessen „anders als bisher Erlebtes“ bin.

Was ist der Ansatz von Nowara Consulting, vor allem im digitalen Bereich?

Wir wollen Geschäftsführern und allumfassend Akteuren der Pflege- und Gesundheitsbranche in einem Schritt-für-Schritt Prozess unterstützen, ein innovatives, digital begleitetes Management zu entwickeln, damit sie keine unnötigen Zeit-, Geld- und Personalressourcen mehr verbrennen. Durch unsere Fortbildung zum Assessor, identifizieren wir den Status quo und analysieren Stärken und Potenziale. Es folgt die Handlungsanleitung zu einem exzellenten, digital begleiteten Prozessmanagement, indem wir den Verantwortlichen zeigen, wie ein System entwickelt wird, damit die Organisation revolutionär vorherrschend am Markt sichtbar ist. Ein weiterer Kernbereich unserer Anstrengungen ist der Ausbau der Telepflegeinfrastruktur und deren Anwendung. Auch die Themen der Digitalen Gesundheitsanwendungen ( DiGA ) und Digitale Pflegeanwendung (DiPA) sind zukünftig unsere Mission. Bei all unseren Angeboten geht es immer auch um die Schulung der digitalen Kompetenzen der unterschiedlichen Anwender, gleich ob Pflegeprofi, Laie, Pflegebedürftiger oder Angehöriger.

Welche Kooperationen sind mittlerweile entstanden? Welche erzielt ihr noch?

Wir sind Mitglied im Care for Innovation – Innovation pflegen e.V. Dies ist ein Zusammenschluss von jungen, innovativen Unternehmen, die Tools und Dienstleistungen entwickeln und anbieten, um die Herausforderungen der alternden Gesellschaft durch den Einsatz digitaler und zeitgemäßer Anwendungen zu bewältigen. Darüber hinaus ist unsere Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung Cottbus sehr bedeutungsvoll für uns, denn sie beruht auf Vertrauen, Wissensteilung, Unterstützung und gemeinsamer visionärer Arbeit. In Zukunft möchten wir auch sehr gerne mit der BTU Cottbus-Senftenberg und dem Carl-Thiem Klinikum (CTK) in den Austausch und die Kooperation kommen.

Nowara Consulting kurz gefasst!

v.l.n.r.: Susen Nowara, Jana Nowara und Steffen Vogler

Wie schätzt ihr die Region Südbrandenburg und der Lausitz in Bezug auf Gründungen ein?

Wir sind davon überzeugt, dass in unserer Region sehr viel Potenzial steckt. Sie kann für Fortschritt, Andersdenker*innen und Einmaligkeit stehen. Dafür ist es aber notwendig, dass wir beginnen, mehr und mehr in Netzwerken zu denken und zu handeln. Aus unserer Erfahrung heraus, versucht oftmals jedes Unternehmen für sich selbst mit den Herausforderungen zurecht zu kommen. Dabei wäre es im Schulterschluss so viel leichter.

 Was würdet ihr den Menschen empfehlen, die gründen wollen?

Ich finde es großartig, wenn Menschen den Mut und die Vision haben ein eigenes Unternehmen ins Leben zu rufen. Aus heutiger Sicht empfehlen wir, sich einen Gründungscoach an die Seite zu holen. Ich hätte es mir bei meiner ersten Unternehmensgründung 2014 rückblickend gewünscht. So wäre ich zielgerichteter vorgegangen. Auch Fördermöglichkeiten sind unbedingt in Betracht zu ziehen. Und eine Herzensempfehlung ist der Aufbau eines breiten, aus Spezialisten bestehenden, Netzwerkes. So findet Wissensteilung statt und ein Empfehlungsmarketing ist immer die beste Werbung.

Was steht demnächst an?

Wir haben die Vision, den Fortschritt für alle Akteur*innen der Branche sichtbar und erlebbar zu machen und unsere Heimatregion zu modernisieren, zu stärken und zukunftssicher zu machen. Aus diesem Grund erscheint ab Februar 2022 unser eigener Podcast „Care Cast“. Dieser ist auf allen gängigen Podcastkanälen, wie Apple, Spotify, Google, Amazon und Pocketcasts zu finden. Ebenfalls könnt ihr direkt auf unserer Webseite reinhören.

Wir warten nicht mehr, dass die Veränderung von „außen“ kommt, sondern packen diese aktiv selber an – Wandeln durch Handeln ist unser Leitgedanke.

Interview geführt im Januar 2022

Foto: Stefan Winkler (Startup Revier EAST)