In dem vergangenen Wintersemester wurde das curriculare Angebot an der TH Wildau um die neue Lehrveranstaltung „Regional Entrepreneurship“ ergänzt. Wir blicken mit Freude zurück und freuen uns schon jetzt auf den zweiten Durchgang im kommenden Sommersemester.
Die teilnehmenden Studierenden verschiedener Studiengänge – vorrangig Telematik und Betriebswirtschaftslehre – erarbeiteten innerhalb des Moduls kreative Lösungsansätze für regionale Problemstellungen, die die Ausgangsbasis für unsere problem- und projektorientierte Regionale Entrepreneurship Education bilden. Betrachtet wurde in diesem Semester der Landkreis Teltow-Fläming, der sich zum einen als wirtschaftsstarker und auf Wachstumskurs befindender Landkreis innerhalb Brandenburgs einordnen lässt, allerdings auch vor vielfältigen gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen steht. Einen Überblick und ein realistisches Abbild zum Landkreis ermöglichte ein zuvor im Rahmen einer Regionalanalyse erstellter regionaler Steckbrief. Aus diesem ließen sich dann auch zwei sogenannte Problemlagen besonders herausstellen: „Waldbrände in zum Teil munitionsverseuchten Gebieten“ und das Thema „Mobilität im ländlichen Raum“.
In den ersten Wochen der Lehrveranstaltung während der Distanzphasen auf Moodle, den Vor-Ort-Sessions in der Präsenzstelle in Luckenwalde und den digitalen Input-Workshops wurde den Studierenden das nötige fachliche und methodische Know-How rund um das Thema „Entrepreneurship“ an die Hand gegeben.
Im Anschluss daran folgte die Phase der Ideengenerierung und -weiterentwicklung und schließlich die Erarbeitung von Lösungsansätzen in zwei Teams. Entstanden sind letztlich zwei spannende Ansätze zur Lösung beider regionaler Problemlagen:
Das Team „Waldbrand“ entwickelte „Ein flugdrohnengestütztes Firefighting‐as‐a‐Service‐Modell für schnelle, effektive und kostengünstige Löschangriffe auf Brände in unzugänglichem Gebiet ohne Gefährdung von Einsatzkräften“ – kurz „Phoenix“, das im Rahmen der Früherkennung eines Waldbrandes eingesetzt werden kann, eine frühzeitige Bekämpfung ermöglicht und einen Zeit- und Kostenvorteil ggü. den gängig eingesetzten Hubschraubern in solchen Fällen darstellt. Das System besteht aus zwei zentralen Komponenten: Einer Starrflügeldrohne, ausgestattet mit Infrarotkameras, Löschmitteltanks und Mehrzweckaufhängungen für weitere Module und einer Bodenstation, zu der eine Datenverarbeitungseinheit, Steuerungssoftware und ein Trainingssimulator gehört. Die Integration in die Alarmierungskette und bestehende Meldesysteme zeigen die unteren Darstellungen.
Als Vorteile des Einsatzes einer solchen Methode wurden u.a. die Minimierung der Gefahr für Einsatzkräfte, die deutliche Zeitminimierung bis zum ersten effektiven Löschangriff und die Verbesserung der Lageerfassung und Einsatzkoordination genannt.
Das zweite Team hat sich hingegen mit der Problemlage der „Mobilität im ländlichen Raum“ auseinandergesetzt und die App „Komo“ entwickelt. „Komo“ bietet eine neue, bequeme und vielseitig vernetzte Mobilitätslösung. Die App vereint den ÖPNV mit KEP-Diensten und macht es so möglich auf dem Weg zur Arbeit, auch gleich noch den Online-Einkauf im Bus einzusammeln. Die Vorteile liegen klar auf der Hand. Zudem verspricht „Komo“ flexibles Fahren auf dem Land, bspw. mit Robobussen.
Die Präsentationen der final ausgearbeiteten Ideen fanden am 14. Januar 2022 digital statt.
Wir freuen uns jetzt schon auf den kommenden Durchgang im Sommersemester 2022 und sind auf die nächsten kreativen und innovativen Lösungsansätze für unsere Projektregion gespannt!
Weitere Informationen zur Lehrveranstaltung „Regional Entrepreneurship“ findet ihr hier.
Text: Martina Konieczny
Bildmaterial: Martina Konieczny, Marko Berndt, Team Phoenix, Team Komo