Interview mit ePHANT

Das Cottbuser Gründungsteam ePHANT arbeitet an einer umweltbewussten Lösung für das Laden von Elektrofahrzeugen. Mit Unterstützung vom Lehrstuhl Energieverteilung und Hochspannungstechnik an der BTU Cottbus-Senftenberg konnte ePHANT eine Förderung vom Programm EXIST-Forschungstransfer ergattern. Wir haben uns mit Mark Sebastian Kuprat und Saman Amanpour zum Vorhaben ausgetauscht.

Hallo Mark und Saman, wie lautet die Idee hinter ePHANT und wie seid ihr darauf gekommen?

Die Idee für ePHANT basiert auf dem Forschungstransferprojekt ismartC und entstand im Laufe unserer langjährigen Forschungsarbeiten im Bereich der stromnetzdienlichen Integration der Ladevorgänge von Elektrofahrzeugen. Die praxisnahe Forschung an unserem Lehrstuhl Energieverteilung und Hochspannungstechnik hat uns schnell klar gemacht, dass es nutzfreundliche Mobilitätslösungen benötigt, um der Elektromobilität zum Durchbruch zu verhelfen. Deswegen bewegen wir uns mit unserem Startup sehr nah an den Kundenbedürfnissen und der alltagstauglichen Integration unseres Systems.

Ihr seid mittlerweile ein großes Team geworden. Wie habt ihr eure weiteren Teammitglieder gefunden?

Wir sind mittlerweile 10 Kolleg*innen aus verschiedenen Fachbereichen und Hintergründen. Das Team hat sich über unterschiedliche Gelegenheit gefunden. Wir haben u.a. ehemalige Kolleg*innen und Student*innen für das Vorhaben gewinnen können. Des Weiteren konnten wir auch neue Teammitglieder bei Wettbewerben und Netzwerkveranstaltungen für das Vorhaben begeistern.

Welche Partner*innen konntet ihr bereits akquirieren?

Wir haben bereits während unserer Forschungsprojekte intensiv mit Partner*innen aus Industrie und Gesellschaft zusammengearbeitet, die wir auch für unser Gründungsvorhaben begeistern konnten. Aktuell begleiten uns u.a. enviaM, Stromnetz Berlin und DELTA Electronics.

Ihr werdet durch den EXIST-Forschungstransfer gefördert, wie hilft euch das bei der Umsetzung eurer Ziele?

Die EXIST Forschungstransferförderung ist für uns ausschlaggebend für die Weiterverfolgung des Gründungsvorhabens gewesen, da wir hierdurch die notwendige finanzielle Unabhängigkeit und die Investitionen in die Weiterentwicklung unseres Produktes darstellen können. Darüber hinaus profitieren wir durch das EXIST Netzwerk und Know-how.

Wie seht ihr das Gründungspotenzial in der Region Südbrandenburg und der Lausitz?

Das Gründungspotenzial in unserer Region ist durchaus größer, als man es an vielen Stellen vielleicht erwartet. Natürlich gibt es im Vergleich zu anderen Standorten strukturelle Nachteile. Diese können jedoch durch gezielte Förderung und Stärkung der regionalen Strukturen ausgeglichen werden. Insbesondere im Bereich zukünftiger Energieinfrastruktur und Mobilität kann an unserem Standort viel bewegt werden. Als Inkubator für die zukünftige Gründungskultur haben wir auch große Erwartungen an das neu entstandene Gründungszentrum StartBlock B2 am BTU Zentralcampus.

Was könnt ihr Menschen empfehlen, die gründen wollen?

Eine Gründung ist stets mit viel Aufwand und Energie verbunden, welche in die individuelle Lebenssituation passen müssen. Ob sich dieser Aufwand rentiert, ist zunächst nicht absehbar. Wer an seine Gründungsidee glaubt, sollte nichts unversucht lassen, der Idee auch zum Erfolg zu verhelfen. Die Gründungsreise lohnt sich, nicht zuletzt wegen der vielen Erfahrungen und Learnings. Die besten Ansprechpartner*innen für die ersten Schritte findet Ihr beim Gründungsservice der BTU.

ePHANT kurz gefasst

v.l.n.r.: Bastian Garnitz, Saman Amanpour, Mikhail Askherov, Mark Sebastian Kuprat

Interview geführt im September 2021 – aktualisiert im April 2022

Foto: Stefan Winkler (Startup Revier EAST)